Ein Montag-Mittag-Ausflug

Abgestorbene Nadelbäume bei Altenau / Harz

Durchgehend alles „offen

Der Harz und seine Ruhetage

Montag Mittags ist im Harz alles zu, und das war gut so. Ich war nicht zur Marienteichbaude gefahren, um dort Harzer Schmorbraten zu genießen, sondern um herauszufinden, ob der Harz noch zu retten ist. Als Ausgangspunkt für eine Miniwanderung mit Hund hatte ich die traditionsreiche (Wald-) Ausflugsgaststätte gewählt. Hier ist sie – mitsamt einer harztypischen Speisekarte und zeitgenössischen Anmerkungen zur Personalsituation. Vielleicht entschließt sich der Betreiber, Fleischermeister Harald Leiste seinen Laden in „Mooroase“ umzubenennen – denn Wald gibt es hier nicht mehr – ist auch nicht geplant.

für den eiligen Harzbesucher trotz Personalmangels: Schnell und reichlich Harzer Spezialitäten mit österreichischen Sprenkeln (Kaiserschmarren) von Freitag bis Sonntag von 12:00 – 17:00 Uhr (Stand 17. April 2023). Ein Touri-Laden mit schneller Abfertigung? Die GOOGLE-Bewertungen sind durchweg positiv. Wäre also nach nachhaltig schlechten Erfahrungen mit der klassischen (West-)Harzer Gastronomie also mal einen Versuch wert. Zur aktuellen Speisekarte

Die Gegend um die Marienteichbaude heißt „Spitzenbruch“ und war einmal dicht bewaldet. Wer aber glaubt, das sei immer schon so gewesen, wird von dieser einsam in der Wüstung stehenden Informationstafel eines anderen belehrt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es hier schon einmal nichts. Der heute darnieder liegende Fichten-Wirtschaftswald wurde im frühen Industriezeitalter für den Bergbau gebraucht. Der Text auf der Tafel findet sich unten und klärt auf, dass hier von Amts wegen wieder ein Moor entstehen soll.

Geschützte Wiederaufforstungsarbeiten In einigen Arealen wurden Schonungen eingerichtet. Hier soll ein wiederstandsfähiger Wald entstehen, der zunächst mit Zäunen geschützt werden muss.

Die Wildkatzen haben heute auch Ruhetag. Hier kann man, wenn die Marienteichbaude geöffnet hat, die im Harz wieder heimisch gemachten Wildkatzen beobachten. Wechselnde Ausstellungen informieren über die Lebensbedingungen der Tiere.

INFOBOX Auf einen Blick: der „Spitzenbruch“Info
KompensationspoolHier können Eingriffe in den Naturhaushalt, wie sie beim Bodenabbau oder Straßenbau entstehen, kompensiert werden. Für Amphibien, Libellen, Waldeidechse und den Schwarzstorch entstehen neue Lebensräume
Größe in Hektar:28
Lage im Raum:Naturraum Harz, zwischen Bad Harzburg und Torfhaus auf 650 Metern über NN
Anerkennung durch:Landkreis Goslar (2012)
Betreuung durch:Nds. Forstamt Clausthal
Verantwortliche Stelle und Quellenangabe:Forstamt Clausthal
L’Aigler Platz 1
38678 Clausthal-Zellerfeld
www.landesforsten.de